Bushido-Dojo
Berlin e.V.
Die Wurzeln des Karate kann man mehr als 2000 Jahre zurück verfolgen. Die Ursprünge liegen auf dem chinesischen Festland und gehen auf das chinesische Boxen oder Kung Fu zurück. Weit ab vom chinesischen Festland, Taiwan und den japanischen Inseln entwickelte sich auf Okinawa mit Beginn des 15.Jahrhunderts eine eigenständige Kampfkunst. Das von chinesischen Soldaten und Siedlern importierte Kempo des Festlandes wurde allmählich mit den einheimischen Kampfkünsten vermischt. 1429 verbot der König von Okinawa aus Angst vor Rebellionen das Tragen von Waffen. Verstöße wurden sofort mit dem Tode geahndet. Um sich bewaffneten Banden, marodierenden Samurais und Räubern entgegenstellen zu können, entwickelte sich im Untergrund eine Kampfkunst, die sich die einfachsten Gerätschaften und Werkzeuge der Bauern als Waffen zu eigen machte. Gliedmaßen wurden derart gestählt, daß man es mit einem gepanzerten Samurai aufnehmen konnte. Das Okinawate war geboren. Es existierten keine schriftlichen Aufzeichnungen und das Wissen wurde direkt von Meister zu Schüler weiter gegeben.
Ende des 19.Jahrhunderts machte sich ein Mann namens Gichin Funakoshi um die Entwicklung des Okinawate verdient. Die Präfektur Okinawa nahm diese Kampfkunst bald als Unterricht an die Mittelschulen auf. Auch die Japaner zeigten großes Interesse daran und übernahmen in der Meiji- Epoche neben der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht diese Form der Körpererziehung. Der spätere Kaiser Hirohito, der mit seinem Machtstreben ganz andere Ziele verfolgte, verhalf Funakoshi, sein Karate in Japan zu etablieren. So wurde 1924 an der Keio Universität in Tokyo der erste offizielle Karate Klub gegründet. Mit Funakoshi wurde Shotokan zum klassischen Stil des modernen Kartedo. In den darauf folgenden Jahren bildeten sich weitere Richtungen aus wie etwa das Goyuryu (Miyagi), Shitoryu (Mabuni), Wadoryu (Otsuka) … .
Nach dem 2.Weltkrieg bildeten sich in Japan zwei Strömungen im Karate heraus. Leute wie Kase, Nakayama oder Nishiyama traten für ein technisch ausgereiftes, sportlich orientiertes Karate ein und übernahmen unter der Leitung von Masatoshi Nakayama 1955 die Führung der 1949 gegründeten JKA (Japan Karate Association ). Nach dem Tod Nakayamas im Jahre 1987 kam es aufgrund von machtpolitischem Gerangel zur Aufspaltung des JKA, die bis heute anhält. Die andere Gruppe um Hirokatzu Kanazawa vereinte in sich die Traditionalisten und gründete “ Karate International „.
Somit war die endgültige Spaltung des Shotokan vollzogen.
In Deutschland verlief diese Entwicklung leider ähnlich. Jürgen Seydel (der 1957 das erste deutsche Karate Dojo in Bad Homburg gründete) und Albrecht Pflüger kann man zu Recht als Pioniere des Karate in Deutschland bezeichnen. Aus einer kleinen Karate Sektion im deutschen Judobund bildeten sich zwei Dachverbände heraus, die sich 1976 als DKV im DSB vereinten. 1970 kam Hideo Ochi als Absolvent der Takushoku Universität Tokyo nach Deutschland und löste Kanazawa ab, wurde Bundestrainer des DKB und späterer Nationaltrainer des DKV. 1992 gründete Ochi seinen eigenen, eigenständigen Verband, den DJKB.